Nihonto – Das japanische Schwert

Nihonto Klinge geschmiedet von Masamune

Inhaltsverzeichnis

Nihonto ist ein allgemeiner Begriff für das japanische Schwert. Das Wort setzt sich zusammen aus Nihon (=Japan) und To (=Schwert).
Gemeint sind damit echte Samuraischwerter, die in der Jahrtausende alten Tradition der japanischen Schwertschmiede gefertigt sind. Nur ein Nihonto ist im engeren Sinne ein echtes Katana.

Geschichte und Materialien

Auch wenn in Japan schon lange vor den Samurai Schwerter geschmiedet werden, bezieht sich der Begriff Nihonto in der Regel auf Schwerter, die als Samuraischwerter bekannt sind.
Bei Nihonto handelt es sich keineswegs ausschließlich um das berühmte Katana, viele sind auch als Tachi, Wakizashi, usw. geschmiedet und benutzt worden.
Eine Auflistung der bekanntesten Schwertarten ist hier zu finden.

Ein echtes Nihonto ist zwingend in einer traditionell arbeitenden Schwertschmiede gefertigt worden und die Klinge besteht aus Tamahagane-Stahl der in Japan produziert wurde.
Für die Montierung (Koshirae) werden in der Regel edle Materialien wie Magnolienholz und Seide verwendet.
Neben dem japanischen Schwertschmied sind an der Fertigstellung eines kompletten Schwertes noch weitere Handwerker wie der Polierer (Togishi) und Schwertscheidenhersteller (Sayashi)

Epochen der Nihonto Schwertschmiedekunst

Das japanische Schwert hat über die Jahrhunderte etliche Entwicklungsschritte durchlaufen. Abhängig von Kriegsführung, Einsatzbereich, gesellschaftlicher Entwicklung und allgemeinen Trends werden die Schwerter in Ihrer Gestaltung in Schwert-Epochen unterteilt.

Koto – Die alten Schwerter der Samurai

Vom 8. bis zum 17. Jahrhundert (genauer gesagt ab der Mitte der Heian Zeit bis zum Ende der Azuchi Momoyama Zeit) zählen Schwerter mit den entsprechenden Merkmalen als Koto. In der Epoche sind die 5 bekannten Schwertschulen verwurzelt, von denen man im Zusammenhang mit der japanischen Schwertschmiedekunst häufig hört: Yamato, Bizen, Soshu, Yamashiro, Mino.

Die frühen Klingen aus dieser Epoche waren in der Regel als Tachi montiert und sind deshalb lang mit relativ starker Krümmung (Sori). Aber auch Tanto wurden damals häufig gefertigt. Ab dem 14. Jahrhundert kam auch das Uchi-Katana hinzu und das heute berühmteste Samuraischwert, das als Katana bekannt ist.

Katana ist eigentlich ein Überbegriff für mehrere Schwerter, ein einschneidiges Schwert mit Krümmung. Heute wird der Begriff in der Regel für ein ca. 1 Meter langes Schwert benutzt, das mit der Schneide nach oben am Gürtel getragen wird.

Shinto – Neue Schwerter

Obwohl es aus heutiger Sicht natürlich schon alte Schwerter sind, werden die Schwerter aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit den passenden Merkmalen Shinto genannt. Geschichtlich zählt die Epoche zur Edo Zeit, auch bekannt als Tokugawa Zeit. Anfangs waren große Klingen mit langer Spitze in Mode, später mit dem Trend zum Katana vor allem kürzere Klingen.

ShinShinto – Neue neue Schwerter

Shinshinto bedeutet wörtlich übersetzt tatsächlich “Neue neue Schwerter”. Es ist die Bezeichnung für Schwerter, die noch jünger als die Shinto sind. Shinshinto wird typischerweise für Nihoto aus dem späten 17. bis späten 18. Jahrhundert bezeichnet. Gelegentlich werden diese Schwerter in Quellen auch als Untergruppe der Shinto Schwerter gesehen.

Zu diesen Schwertern zählen vor allem Neuauflagen im Design der klassischen Schwerter der Kamakura (1185-1333) und Nanbokucho (1336-1392) Zeit.

Gendaito – Moderne japanische Schwerter

Gendaito bedeutet Schwerter der Gegenwart und wird in der Regel für Schwerter verwendet ab Ende des 19. Jahrhunderts. Viele davon wurden für den zweiten Weltkrieg produziert. Entgegen anderslautenden Gerüchten waren einige Gunto Schwerter für den Einsatz im Krieg keineswegs billige Massenherstellungen.

Auch in dieser Zeit gab es hochwertige Einzelanfertigungen, die allen Erwartungen an ein japanisches Katana gerecht wurden. Diese sind ein typisches Beispiel für Gendaito.

Shinsakuto – Neue, japanische handgeschmiedete Schwerter

Die Übersetzung von Shinsakuto ist neu gefertigtes Schwert. Denn auch noch heute arbeiten Schwertschmiede in der Tradition Ihrer Vorfahren in Japan.
Mit den neu gefertigten Schwertern wird die Kunst der japanischen Schmiede weiter erhalten und auch heute gibt es noch viele Bewunderer auf der ganzen Welt. Einen umfassenderer Beitrag über Shinsakuto ist hier zu finden.

Ungenauigkeit in der Begriffsverwendung Nihonto

Eigentlich sind die Begriffe Nihonto und japanisches Schwert klar definiert. Richtig ist der Name nur für Schwerter, die in Japan nach der traditionellen Fertigungsart hergestellt wurden.
Leider ist es heutzutage üblich, dass im Internet alle Schwerter, die wie Katana aussehen als japanisches Schwert oder Nihonto bezeichnet werden.

Die Fertigung von Nihonto ist in Japan nur zertifizierten Schwertschmieden erlaubt und die Herstellung muss im Einklang mit der japanischen Schwertschmiedetradition erfolgen.
Nur die dafür verwendeten Materialien und Arbeitsvorgänge führen zu einem echten Nihonto. Da die Herstellung relativ aufwändig ist, sind die Preise für echte japanische Schwerter auch entsprechend hoch.

Ein heute in Japan nach diesen Standards produziertes Schwert kostet eine hohe 4-5 stellige Summe. Mit etwas Glück bekommt man ein historisches Schwert in dem Preis entsprechender Qualität auch schon mal für 2000 – 3000 Euro. Schwerter unter 1000 Euro, die als “japanisches Schwert” angeboten werden sind aber mit Sicherheit keine echten Nihonto, außer sie sind komplett verrostet.

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Bitte beachten Sie, dass wir diese Schwerter erst nach persönlichem Kontakt mit dem Käufer abgeben.
Eine aktuelle Auswahl finden Sie in unserer Shopkategorie Nihonto.

Ein typisches Beispiel für ein wunderschönes Nihonto Exemplar:

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Bildquelle des Beitragsbildes: By SLIMHANNYA – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=95356465

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