Anjin – Die wahre Geschichte des John Blackthorne (William Adams)

Anjin

Inhaltsverzeichnis

Der Streaminganbieter Disney+ landete 2024 mit der Serie Shogun einen Überraschungshit. Die Neuauflage der Kultserie aus den 1980er Jahren mit Richard Chamberlain ist bei Zuschauern und Kritikern gleichermaßen beliebt und ist eine echte Konkurrenz zu den Serien des Rivalen Netflix.

In der Serie landet der Navigator (Anjin) John Blackthorne im Jahr 1600 in Japan nach einer langen Seereise. Nur eins seiner Schiffe hat es nach Japan geschafft und ein großteil seiner Crew war auf dem Weg nach Japan gestorben. Er wird von Fürst Toranaga gefangengenommen. In Japan herrscht zu der Zeit ein Kampf um die Macht nachdem der Herrscher (Taiko) gestorben ist und sein minderjähriger Sohn noch nicht herrschen kann. Es werden fünf gleichwertige Kriegsherren bestimmt, die das Land führen sollen bis der Sohn alt genug ist um die Macht im Land zu übernehmen. Fürst Toranaga ist einer dieser 5 Kriegsherren (Daimyo).

John Blackthorne landet mitten in diesem Chaos. Sein Spitzname Anjin bedeutet Navigator in Japan. Er schafft sich das Vertrauen von Fürst Toranaga zu erarbeiten, wird freigelassen und gehört von nun an zur Gefolgschaft des Fürsten. Anjin wird in die politischen Machtspielchen und die japanische Gesellschaft hineingezogen und wird selbst ein Teil dieser chaotischen Zeit.

Woher kommt die Idee für die Handlung und die Person Anjin?

Die Handlung von der Serie Disney Serie Shogun beruht genau wie die Serie aus den 80er Jahren auf dem Roman Shogun von James Clavell aus dem frühen 20. Jahrhundert. Der Roman ist wesentlich komplexer als die Serien und bietet ein größeres Spektrum an geschichtlichen Informationen und tiefergehenden Charakteren.

Für die Serien wurde der Inhalt stark verkürzt und bezieht sich fast ausschließlich auf die Hauptfigur Anjin.

Worauf basiert der Roman „Shogun“?

Der Roman Shogun von James Clavell basiert in weiten Stücken auf wahren Begebenheiten aus der japanischen Geschichte. Ähnlich wie bei der Figur Yasuke aus Assassin’s Creed Shadows ist die Handlung aber fiktiv. Trotzdem gibt es einige parallelen mit tatsächlichen Persönlichkeiten.

Anjin Jack Blackthorne

Die Figur Anjin John Blackthorne ist nach dem Vorbild von William Adams entwickelt, der auch Miura Anjin (Navigator aus Miura) genannt wurde. Der Engländer landete genau wie die Romanfigur 1600 in Japan nach einer Reise, bei der 4 von 5 Schiffen sanken. Wie in dem Roman wurde er gefangen genommen.

Sein Wissen rund um Navigation und Schiffsbau waren aber so wertvoll, dass er ein wichtiger Vertrauter des lokalen Machthabers und späteren Shogun wurde. Er genoss so hohes Vertrauen, dass er als erster Europäer den Status Samurai erhielt.

Fürst Toranaga

Die Figur Fürst Toranaga basiert auf dem bekannten Edo Shogun Tokugawa Ieyasu. Genau wie im Roman war dieser verstrickt in die komplizierte Politik Japans und war ein genialer Stratege und Anführer.

Wie im Roman setzte er sich schlussendlich gegen seine Widersacher durch und wurde der Machthaber im Land mit dem Titel Shogun und begründete in der Stadt Edo das florierende Edo Shogunat, das 200 Jahre bestand.

Situation in Japan

Die allgemeine Situation im Roman entspricht ebenfalls der Situation in Japan rund um das Jahr 1600. Der Taiko Toyotomi Hideyoshi war gestorben und sein Sohn Toyotomi Hideyori war zu jung zum herrschen. Es zu viele mächtige Landherren (Daimyo) im Land, um eine Herrschaft zu sichern.

Als Lösung für dieses Problem benannte Toyotomi Hideyoshi 5 mächtige Daimyo zu den Herrschern des Landes. Sie sollten herrschen, bis sein Sohn alt genug ist. Toyotomi Hideyoshi versprach sich durch diesen Schachzug, dass sich die Macht der 5 gegenseitig aufheben würde.

Es kam zu einigen Auseinandersetzungen zwischen den 5 Familien. Tatsächlich sah es am Anfang so aus, als ob der Plan aufginge und die Machtverhältnisse ausgeglichen wären. Nach einigen militärischen Erfolgen war es aber Tokugawa Ieyasu, der sich gegen die anderen 4 durchsetzte und zum Shogun ernannt wurde.

Als Zentrum seiner Herrschaft bestimmte er die Stadt Edo (heute Tokio).

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